Free PDF Der Briefschreiber Goethe, by Albrecht Schöne
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Pressestimmen
"Eine einleuchtendere Goethe-Biografie als diese hier, die gar keine sein will, gibt es nicht." Elisabeth von Thadden, DIE ZEIT "Aus diesen brillanten Fallstudien treten Goethes Leben, die Kunst des Briefeschreibens und schließlich das Bild einer Epoche hervor." Jeremy Adler, Neue Zürcher Zeitung "Ein Buch, das so spannend ist, dass man es nur ganz langsam lesen mag, um es zu genießen." Gustav Seibt, Süddeutsche Zeitung
Über den Autor und weitere Mitwirkende
Albrecht Schöne ist em. Professor der Göttinger Georg-August-Universität. Er war der erste deutsche Präsident des Internationalen Germanistenverbandes (1980 - 1985) und ist, neben zahlreichen weiteren Auszeichnungen, Träger des Ordens Pour le mérite für Wissenschaften und Künste. 2017 erhielt er für dieses Buch den Einhard-Preis.
Produktinformation
Taschenbuch: 544 Seiten
Verlag: C.H.Beck; Auflage: 1 (28. August 2019)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3406739679
ISBN-13: 978-3406739675
Durchschnittliche Kundenbewertung:
5.0 von 5 Sternen
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Sehr sensibel geschrieben. Lehrreich für den, der gern mit Sprache arbeitet und an Goethe interessiert ist. Viele biografische Details, die mit der Betrachtung einiger Briefe aus unterschiedlichen Lebensaltern einhergehen, geben Aufschluss über sein verantwortliches und von Humanismus getragenes Handeln.
Was wird von heutigen Briefwechseln bleiben, vom sogenannten "elektronischen Briefwechsel"? Diese Frage stellt Albrecht Schöne gleich vorne weg in seiner "Vorbemerkung": "Ausdrucken lassen sich auch die zunächst nur virtuellen Texte, aber in der Regel geschieht das gewiß nicht mehr. So mühelos und rasch, wie sie zustande kamen, werden sie auch wieder gelöscht, selten doch erneut gelesen und länger bedacht.", Seite 13. Und die sehr begrenzte Haltbarkeit einer Festplatte tue ein Übriges dazu. Goethe hat "annähernd" 24.000 Briefe" bekommen. "Etwa 20.000 mag er selber geschrieben haben - an mehr als 1700 verschiedene Adressaten", Seite 14. Und dann stellt Schöne, zwischen den Zeilen, die Frage in den Raum, ob es nach Thomas Mann mit "wenigstens 25.000" und Hermann Hesse mit "35.000" Briefen noch annähernd solch umfangreiche, das Leben umspannende Briefwechsel/Briefwerke geben wird - im Zeitalter der Emails ? Eher nicht................Albrecht Schöne geht ganz durch Goethes Leben, vom 14-jährigen bis zum 82 jährigen Goethe, wenige Tage vor seinem Tod. Anhand der ausgewählten Briefe wird Goethes Leben, seine Umwelt, sein gesellschaftliches Koordinatensystem, seine gesamte Welt betrachtet, durchleuchtet, seziert; nichts entgeht Schöne. Der Brief, der intensiv in Erinnerung bleibt, ist wohl der an Zelter vom 10. Juli 1828; hier geht es intensiv um Goethes Verhältnis zum Tod, und seinem Ausweichen von Begräbnissen. Carl August ist am 14. Juni 1828 gestorben, und Goethe ist vor den Trauerfeierlichkeiten geflohen (nach Dornburg); Schöne geht zurück in der Zeit, zitiert das Tagebuch vom 06. Juni 1816: "Meine Frau um 12 Uhr nachts ins Leichenhaus. Ich den ganzen Tag im Bett." "Und Charlotte von Stein hatte verfügt, dass nicht einmal ihr Sarg an seinem Haus vorbeigetragen werden sollte. Sie kannte ihn", Seite 301.Einen sehr interessanten Exkurs zu den Postverhältnissen der Goethe Zeit gibt es im letzten Drittel des Bandes. Das Briefe Schreiben nannte Goethe auch "in die Ferne wirken". Wie war es um die Weimarer Post bestellt zu seiner Zeit?:"Es gab gedruckte Fahrpläne wie den Postbericht des Jahres 1779 (...). Neben den Beförderungszeiten in das nahe Jena, Gera oder Gotha konnten die Briefschreiber ihm die Fernverbindungen nach Berlin, Hamburg, Nürnberg oder nach Westfalen und Schlesien entnehmen. Und ganz selbstverständlich laß man da auch, daß an jedem Sonntagnachmittag Briefe nach Rußland abgingen, Montags früh nach Dänemark und abends nach Österreich, Ungarn, in die Schweiz, nach Italien, oder am Dienstagmorgen nach Frankreich, Holland und England usf.", Seite 399.UND DANACH: wird man sich wieder Goethes Briefe zur Hand nehmen........... in die Ferne wirken, auch auf der zeitlichen Ebene. Goethe hätte es gefreut.( J. Fromholzer )
Zu einer Zeit, da so mancher Tagesschreiber tumbe Bücher für das deutsche Volk kritzelt, um es, nach und nach, seiner eigenen wie er meint höhern Kultur teilhaftig zu machen, muß ein Schriftsteller wie Albrecht Schöne, dem man Genie und Talent nicht absprechen kann, allerdings Aufmerksamkeit erregen. Jeder Schriftsteller schildert sich einigermaßen in seinen Werken, auch wider Willen, selbst; der gegenwärtige bringt uns, vorsätzlich, inneres und äußeres, Denkweise, Gemütsbewegungen, mit freundlichem Wohlwollen dar, und verschmäht nicht, seine Leser durch beigefügte Noten über Zustände, Gesinnungen und Absichten des Briefschreibers, also meiner Person, vertraulich aufzuklären.Der Vf. hat neun meiner Briefe mit so viel Neigung, Fleiß, Geschmack und Zartheit zusammengebracht und behandelt, daß ich hoffen darf, meine Landsleute mögen dieser liebevollen Mühe mit gutem Willen, Teilnahme und Mitgenuß danken.Was man entschieden zu Lob und Ehren dieser Auswahl sagen kann, ist, daß die Teile derselben durchaus mannichfaltig charakteristisch sind. Jene neun Briefe aus fast siebenzig Jahren meines Lebens, von 1764 bis 1832, wenige Tage vor meinem Tode, sind sämtlich dem Sinne, der Erfindung, dem Ton, der Art und Weise nach dergestalt von einander unterschieden, daß man keinen dem andern vollkommen gleichstellen kann. Schon als 14-jähriger Geck wußte ich meine Worte gewandt zu setzen, Geschicklichkeit wuchs sich aus zu temperamentvoller Galanterie, zu der sich alsbald wissenschaftlicher Eifer und im mittleren Alter Mitgefühl und Seelentiefe gesellten. Im letzten Brief, an meinen gelehrten Freund Wilhelm von Humboldt, taste ich mich gar vor zu den Geheimnissen des Lebens.Die lebhafte Sensation und die vielen Lobesworte, welche dieses Werk Professor Schönes in Journalen und Zeitungen seit seinem Erscheinen im Maerz d. J. erregte, sind zwar noch nicht verklungen, doch möchte es nicht unangemessen sein, noch ein weiteres beizufügen.Es gibt nämlich zweierlei Arten über mich zu schreiben, eine für die Wissenden, die andere für die Nicht-Wissenden. Bei der ersten setzt man voraus, daß dem Leser das Einzelne meiner Taten und Werke bis zum Überdruß bekannt sei. Man denkt nur darauf, den Leser auf eine geistreiche Weise, durch Zusammenstellungen und Andeutungen, an das zu erinnern, was er schon weiß, und ihm für das zerstreut Bekannte eine große Einheit der Ansicht zu überliefern oder einzuprägen. Die andere Art ist die, wo der Vf. bei der Absicht eine Persönlichkeit wie mich vorzustellen, auch das Einzelne unnachläßlich zu überliefern verpflichtet ist.Denn unsere Zeit ist so reich an Ablenkungen, daß die Jugend und das mittlere Alter, für die man doch eigentlich Bücher schreibt, kaum einen Begriff hat von dem, was vor zweihundert Jahren eigentlich dagewesen ist. Alles was sich also in eines Menschen Leben dorther schreibt oder dorthin bezieht, muß aufs neue gegeben werden. Dazu rechnen wir auch die Wirkung großer Weltbegebenheiten auf ein so empfängliches Gemüt wie das meinige. Vieler äußerer Mittel bedarf es somit, um aus jenem Stoff einen würdigen Körper zu bilden.Gegenwärtig hat der Vf. eine glückliche Mitte gefunden, nicht zuviel und nicht zu wenig gesagt. Er hat uns dargestellt als den Freund eines seelisch Bedürftigen, als treuen Ehemann, der sein geliebtes Eheweib gegen Tratsch und Hähme verteidigt, uns als politischen Schachspieler gezeichnet, und in uns schließlich einen lebevollen Mann vorgefunden, der sich endlich nicht nur von seinem Freunde, sondern vom Leben verabschiedet.Zum Lobe gereichen dem Vf. ebenfalls seine Sprache und der Rhythmus seiner Composition. Auch in seinen gelehrten Excursen am Ende hat er seine Meisterschaft aufs höchste bewährt, womit er in summa seiner Nation eine große Wohltat erzeiget hat.Mich zugleich fernerem geneigten Andenken empfehlend.Goethe
Albrecht Schöne:"Der Briefschreiber Goethe ..."Ich werde es an jemanden verschenken, der sich in diesem Thema gut auskennt, - also habe ich es nur quergelesen!
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